Nachruf auf Marsha Freeman

Die Redaktion trauert um Marsha Freeman, die langjährige Redakteurin unseres amerikanischen Schwestermagazins Fusion Magazine bzw. 21st Century Science & Technology und Autorin zahlreicher Bücher über Raumfahrt und Raumfahrtgeschichte, die am 20. September 2023 verstarb. Marsha stammte ursprünglich aus New York City. Sie besuchte das Queens College und das Teachers College der Columbia University, wo sie einen Master-Abschluß in Pädagogik erwarb. Sie unterrichtete eine Zeit lang an einer Schule in Detroit, doch ihre Interessen führten sie in den Bereich der Luft- und Raumfahrt. Sie trat sehr früh der von dem Wirtschaftswissenschaftler und Staatsmann Lyndon LaRouche gegründeten Fusion Energy Foundation bei, um die Entwicklung der Fusionsenergie zu fördern. Sie schrieb Hunderte von Artikeln in den Zeitschriften Fusion Magazine und 21st Century Science & Technology sowie Executive Intelligence Review, wo sie Redakteurin für Technologie wurde, und verfaßte drei Bücher: „How We Got to the Moon, the Story of the German Space Pioneers“ (Hin zu neuen Welten, die Geschichte der deutschen Raumfahrtpioniere), „Challenges of Human Space Exploration“ (Herausforderungen der bemannten Raumfahrt) und „Krafft Ehricke’s Extraterrestrial Imperative“ (Krafft Ehrickes extraterrestrischer Imperativ). Sie war auch maßgeblich an der Bewahrung der umfangreichen Schriften des Raumfahrtpioniers Krafft Ehricke beteiligt, der 1984 früh an Leukämie starb.

Marsha Freeman 2017 in München.
Marsha Freeman 2017 in München.

Marsha war eine äußerst rigorose Denkerin, aber auch eine „sanfte Seele“ mit einem ansteckenden Lächeln. Selbst Menschen, die sie nur kurz kannten, waren von ihrem Wissen und ihrem großen Scharfsinn beeindruckt. Brian Harvey, ein irischer Raumfahrthistoriker, nannte Marsha einmal „die Königin der Raumfahrtgeschichte“. Marsha hatte auch das Privileg, der Zeremonie im Weißen Haus beizuwohnen, als Eileen Collins, die erste Frau, die das Space Shuttle kommandierte, Präsident Clinton vorgestellt wurde. Marsha war beim ersten Space-Shuttle-Start 1981 dabei und interviewte den Shuttle-Kommandanten Robert Crippen. Seit 1992 war sie auch aktives Mitglied der Geschichts-Kommission der International Astronautical Federation, für die sie schrieb, auf deren Jahreskongressen sprach und bei der Herausgabe der Jahreszeitschriften half. Sie hatte einen trockenen Humor und einen scharfen jüdischen Witz und brachte die Leute oft mit ihren plötzlichen Bemerkungen zum Lachen. Von ihrem Vater, Joseph Osofsky, einem Veteranen des Zweiten Weltkriegs, hatte sie eine tiefe Liebe zur Wissenschaft und einen scharfen Sinn für Kritik geerbt. Sie hinterläßt William Jones, ihren Ehemann und ständigen Begleiter seit fast drei Jahrzehnten. Ihr Wissen, ihre Einsichten und ihren Humor werden wir alle schmerzlich vermissen.

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