„Grand Inga“: Afrikas Sprungbrett in die Zukunft

Nach jahrhundertelanger kolonialer Ausplünderung, gefolgt von jahrzehntelanger Schuldenknebelung, nutzloser ausländischer Hilfe und „nachhaltigen“ Investitionen durch ihre ehemaligen Kolonialherren stehen die afrikanischen Nationen an der Schwelle zu einer neuen Ära. Der erste Schritt in eine produktive Zukunft liegt in einer umfassenden realwirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere im Zugang zu reichlicher, billiger Energie, ohne die keine Wirtschaft existieren kann.

In jüngster Zeit haben zahlreiche afrikanische Staatsführer ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, den nach wie vor drückenden Kolonialismus zu überwinden, und es gibt kein Projekt, das für diese Bemühungen symbolträchtiger ist als der Grand-Inga-Staudamm in der Demokratischen Republik Kongo. Mit Entschlossenheit wird jetzt darum gekämpft, diesen Traum in naher Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen. Wenn irgendetwas die Blockade durchbrechen kann, die dieses Projekt seit mehr als einem halben Jahrhundert aufhält, dann ist es der revolutionäre Geist, der sich in letzter Zeit im Globalen Süden ausbreitet, und das realwirtschaftliche Zukunftsdenken, das sich an den Konzepten von Lyndon LaRouche orientiert.

Der Staudamm Inga I, mit dem Zuflußkanal für Inga II im Vordergrund. Der Zugang zu reichlicher, günstiger Energie ist immer der erste Schritt zu einer groß angelegten wirtschaftlichen Entwicklung. Bild: Wikipedia/Alaindg
Der Staudamm Inga I, mit dem Zuflußkanal für Inga II im Vordergrund. Der Zugang zu reichlicher, günstiger Energie ist immer der erste Schritt zu einer groß angelegten wirtschaftlichen Entwicklung. Bild: Wikipedia/Alaindg

Das „Grand Inga“-Wasserkraftprojekt (GIWK) befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo (DRK), etwa 225 Kilometer flußabwärts von ihrer Hauptstadt Kinshasa und etwa 150 Kilometer flußaufwärts von der Mündung des Kongo in den Atlantik (siehe Abbildung 1). Planungen für das Projekt gehen auf die späten 1950er Jahre zurück und wurden im Laufe der Jahre konzeptionell erweitert, basierend auf den ursprünglichen Plänen für die Wasserkraftwerke Inga I und Inga II, die in den 1970er Jahren bereits gebaut wurden und immer noch in Betrieb sind. Das riesige „Inga III“-Projekt ist die erste Phase von sechs weiteren Staudämmen, die nacheinander gebaut werden sollen. Der lange Flußlauf des Kongo erstreckt sich über neun Länder in West- und Zentralafrika und bietet rund 75 Millionen Menschen Nahrung, Wasser und Transportmittel. Bereits 1921 kam der United States Geological Survey zu dem Schluß, daß der Kongo potentiell mehr als ein Viertel der weltweit möglichen Wasserkraft erzeugen könnte. Um die Notwendigkeit und Dringlichkeit dieses Projekts zu verstehen, muß zunächst eine entsprechende konzeptionelle Grundlage geschaffen werden.

Abbildung 1. Das „Grand Inga“-Wasserkraftwerkprojekt (GIWK) liegt in der Nähe der Mündung des Kongo-Flußes (roter Kreis).
Abbildung 1. Das „Grand Inga“-Wasserkraftwerkprojekt (GIWK) liegt in der Nähe der Mündung des Kongo-Flußes (s. roter Kreis).

Ein neues globales Paradigma

Im Jahr 2017 veröffentlichte das Schiller-Institut einen Sonderbericht mit dem Titel Extending the New Silk Road to West Asia and Africa (Die Neue Seidenstraße nach Westasien und Afrika ausdehnen). In diesem Bericht wurden Vorschläge für die vollständige wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung dieser gesamten Region, einschließlich des Baus des GIWK, detailliert dargestellt. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch der neue Entwicklungsgeist, der von Chinas „Belt and Road“-Initiative ausging – eine Aufbruchsstimmung, die seither nur noch stärker geworden ist. Die erforderliche konzeptionelle Grundlage geht aus der Einleitung des Berichts deutlich hervor:

Die weltweite Medienberichterstattung über Afrika und den Nahen Osten (oder: Südwestasien) konzentriert sich in der Regel auf Krieg, Terrorismus, Hungersnöte, Epidemien und Massenmigration. Sehr selten werden diese beiden Regionen mit wirtschaftlicher Entwicklung, wissenschaftlichen Durchbrüchen oder kulturellem Fortschritt in Verbindung gebracht. Leider hat dieses Bild der Region durchaus eine Grundlage in der Realität. Die Situation hat zwar auch innerstaatliche Ursachen, hängt aber weitgehend mit globalen geopolitischen Faktoren und dem Versuch der großen Weltmächte zusammen, sich Einflußsphären, natürliche Ressourcen, Märkte sowie strategische und politische Vorteile gegenüber anderen globalen und regionalen Gegnern zu sichern…
Die gute Nachricht ist, daß sich in der Weltpolitik ein neues Paradigma herausgebildet hat, das die Spielregeln des sogenannten alten Paradigmas konkret verändert – des Paradigmas, das für die oben genannten Probleme in Westasien und Afrika verantwortlich ist. Dieses neue Paradigma ist weder ein Plan für die ferne Zukunft noch eine hypothetische, akademische Spekulation. Es ist eine Realität, die sich jetzt in der Welt durchsetzt…
Die Länder, die das neue Paradigma repräsentieren, insbesondere China, haben bewiesen, daß die Beseitigung von Armut, Hunger und Krankheiten nur durch eine umfassende Industrialisierung und den Einsatz modernster Technologien zur Freisetzung der kreativen, produktiven Kräfte der Gesellschaft erreicht werden kann, wie es die Vereinigten Staaten und Europa in den vergangenen Jahrhunderten getan haben, und nicht durch kleine Schritte, wie sie die Vereinigten Staaten und Europa für Afrika und Asien seit den 1960er Jahren vorgesehen haben…
Die BRICS-Staaten, allen voran China, haben auch den Begriff „nachhaltige Entwicklung“ neu definiert, worunter sie vor allem Industrialisierung, Ernährungssicherheit und die Beseitigung der Armut verstehen, anstatt den Lebensstandard der Menschen an die unmittelbar verfügbaren Ressourcen und Technologien anzupassen. Technologische Apartheid war viele Jahre lang eine von den Industrienationen praktizierte Politik, die die Entwicklungsländer unter verschiedenen Vorwänden am Erwerb fortschrittlicher Technologien hinderte. Jetzt brechen die BRICS-Staaten unter der Führung Chinas diese „Regel“ und machen fortschrittliche Technologien für Nationen in Asien und Afrika verfügbar. [Hervorhebung hinzugefügt]

Die Entwicklung des Kongo-Flußgebiets

Der Kongo ist der tiefste Fluß der Welt (abschnittsweise bis zu 220 Meter) und mit einer Länge von etwa 4700 Kilometern der neuntlängste der Welt. Er berührt Teile von Tansania, Kamerun und Nordangola und fließt durch den Westen Sambias, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo und die Demokratische Republik Kongo. Gemessen an der durchschnittlichen Strömungsmenge ist er der zweitgrößte Fluß der Welt – 41.000 Kubikmeter pro Sekunde ergießen sich bei ihm in den Atlantik. Zum Vergleich: Die Strömungsmenge des Amazonas beträgt mehr als 175.000 Kubikmeter pro Sekunde, und der des Mississippi nur 17.000 Kubikmeter pro Sekunde. Der Kongo, der sich die meiste Zeit recht langsam in Richtung Atlantik schlängelt, fließt am Ende durch enge Schluchten und Klüfte, was seine Fließgeschwindigkeit dann massiv erhöht. Kurz vor der Mündung hat der Fluß auf einer Länge von 14,5 Kilometer ein Gefälle von 96 Metern. Allein auf diesem Abschnitt, der an seiner breitesten Stelle über 3,2 Kilometer breit ist, könnten Schätzungen zufolge mindestens 39,6 Gigawatt (53.100.000 PS) an mechanischer Energie und fast ebenso viel an elektrischer Energie erzeugt werden – auch wenn einige Schätzungen diese Zahl noch viel höher ansetzen. Aufgrund dieser einzigartigen geologischen Gegebenheiten könnte das „Grand Inga“-Projekt mit Hilfe von Staudämmen wie auch mit Laufwasserturbinen (Turbinen im Fluß, die den Bau eines Staudamms nicht erfordern) eine solch enorme Energiemenge nutzbar machen.

Abbildung 2. Standort der betriebenen Wasserkraftwerke Inga I und II, die mögliche Erweiterung Inga III und deren geplanten Erweiterungen flußaufwärts mit und Kraftwerken Inga IV bis VIII. Sowohl Inga I (350 MW, 1972 in Betrieb genommen) als auch Inga II (1,4 GW, 1982 in Betrieb genommen) arbeiten aufgrund politischer Unruhen und mangelnder Wartung bisher unter ihrer Kapazität. Bild: Wikipedia/Sémhur
Abbildung 2. Standort der betriebenen Wasserkraftwerke Inga I und II, die mögliche Erweiterung Inga III und deren geplanten Erweiterungen flußaufwärts mit und Kraftwerken Inga IV bis VIII. Sowohl Inga I (350 MW, 1972 in Betrieb genommen) als auch Inga II (1,4 GW, 1982 in Betrieb genommen) arbeiten aufgrund politischer Unruhen und mangelnder Wartung bisher unter ihrer Kapazität. Bild: Wikipedia/Sémhur

Abbildung 2 zeigt den Standort der ersten beiden Wasserkraftwerke – Inga I (350 MW, 1972 in Betrieb genommen) und Inga II (1,4 GW, 1982 in Betrieb genommen) –, die beide aufgrund politischer Unruhen und mangelnder Wartung unter ihrer Kapazität arbeiten. Das Grand-Inga-Projekt wird nach seiner Fertigstellung, wie in Abbildung 3 dargestellt, die größte Wasserkraftanlage der Welt sein – doppelt so groß wie der Drei-Schluchten-Damm am Jangtse in China. Es wird mehr als ein Drittel der gesamten derzeit in Afrika erzeugten Elektrizität liefern.

Abbildung 3. Skizze des „Grand Inga“-Projekts nach seiner Fertigstellung | Bild: Regierung Kongo
Abbildung 3. Skizze des „Grand Inga“-Projekts nach seiner Fertigstellung | Bild: Regierung Kongo

Förderer des GIWK sind die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD), der Southern African Power Pool (SAPP) und der Weltenergierat mit dem Ziel, die wirtschaftliche und politische Stabilität in der DR Kongo und der Region zu erhöhen. Insbesondere die NEPAD fördert die regionale Wirtschaftsintegration und sieht in dem „Inga III“-Staudamm eine potentielle Quelle für die Schaffung von Arbeitsplätzen, den Ausbau des internationalen Handels und des Wirtschaftswachstums.

Im Mai 2013 unterzeichneten die Regierungen Südafrikas und Kongos den Vertrag über das „Grand Inga“-Wasserkraftwerksprojekt, der die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Inga III regelt und Südafrika zum Hauptabnehmer des erzeugten Stroms macht. Die kongolesische Regierung hatte den Vertrag 2014 ratifiziert. Auf dem Pariser Klimagipfel im Juni 2023 forderten die Präsidenten der beiden Länder die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, in den „Grand Inga“ zu investieren. Mit Blick auf die geschätzte Stromerzeugungskapazität von 40 Gigawatt sagte Ramaphosa: „Lasst uns jetzt Geld auf den Tisch legen und gemeinsam sagen, daß wir dieses Megaprojekt angehen werden; ein Megaprojekt, das am Ende Strom für 12 bis 15 afrikanische Länder erzeugen wird.“

Ähnlich äußerte sich Dilma Rousseff, die Präsidentin der Neuen Entwicklungsbank, in ihrer Rede auf dem BRICS-Gipfel am 24. August 2023:

Hier auf dem afrikanischen Kontinent […] befindet sich das größte ungenutzte Wasserkraftpotential des Planeten, das „Grand Inga“-Projekt, das erneuerbare, kontinuierliche, sichere und erschwingliche Energie garantieren kann. Es hat die dreifache Kapazität des Itaipu-Damms in Brasilien und die doppelte Kapazität des Drei-Schluchten-Damms in China. Der „Grand Inga“ kann Energie für einen ganzen Kontinent liefern. Zudem muß der Globale Süden versuchen, seinen Reichtum und seine Nachhaltigkeitsquellen aufzuwerten. Es ist an der Zeit, eine Reindustrialisierung mit neuen Merkmalen anzustreben.

Der Fuchs im Hühnerstall

Das GIWK mußte im Laufe der Jahre viele Herausforderungen und Rückschläge überwinden, die Ausdruck des strategischen Kampfes sind, der heute in der Welt und speziell in Afrika stattfindet. Eigentlich sollte das Projekt von „AEE Power“, der China Three Gorges Corporation und „Sinohydro“ entwickelt werden, doch die kongolesische Regierung gab im Juni 2021 bekannt, daß sie stattdessen der Fortescue-Unternehmensgruppe die Leitung des gesamten Bauprojekts übertragen hatte. Damals erklärte Alexy Kayembe De Bampende, der leitende Infrastrukturberater von Präsident Félix Tshisekedi, gegenüber Reuters, daß Fortescue hiermit der „alleinige Betreiber“ für das gesamte Projekt sei. Die Chinesen und andere seien willkommen, sich Fortescue „anzuschließen“.

Reuters berichtete zudem, daß bereits im September 2020 eine Absichtserklärung in dieser Hinsicht mit Fortescue unterzeichnet worden sei. Die Fortescue Metals Group wurde von Andrew „Twiggy“ Forrest gegründet, dessen Familie in den frühen 1800er Jahren in Australien mit Rinder- und Schafzucht und Schlachtbetrieben reich wurde. Im April 2003 kaufte Forrest das australische Unternehmen „Allied Mining and Processing“ auf und benannte es in Fortescue um; diese ist heute der viertgrößte Eisenerzproduzent der Welt und verfügt über eine eigene Flotte von sieben Erzfrachtern (ein achtes ist im Bau). Im Jahr 2020 entstand die Tochtergesellschaft Fortescue Future Industries, die sich auf „grüne Energie ohne Kohlenstoff-Fußabdruck“ spezialisiert hatte. Der zunehmende Druck westlicher Finanzinstitute und Denkfabriken auf die Entwicklungsländer, „grün“ zu werden, ist Teil der Agenda der anglo-amerikanischen Oligarchie, um den industriellen Aufstieg der Länder der Dritten Welt zu unterbinden. Forrests Lebenslauf und die Zusammensetzung des Vorstands der Fortescue Metals Group lesen sich wie ein „Who is Who“ der anglo-amerikanischen Oligarchie. Er selbst hat einen Doktortitel in Meeresökologie von der University of Western Australia und war Schirmherr der International Union for Conservation of Nature, ist Partner des Weltwirtschaftsforums für Ozeanaktivitäten und Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsausschusses des UN-Umweltprogramms zur Bewertung von Meeresmüll und Mikroplastik. Zwei Vorstandsmitglieder geben einen weiteren Eindruck der Unternehmenspolitik von Fortescue:

  • Lord Sebastian Coe, britisch geadelt als Companion of Honor, Knight Commander of the British Empire, nicht-geschäftsführender Direktor, ist ein ehemaliger Abgeordneter (1992) und nicht-geschäftsführender Direktor der Vitality-Gruppe von Kranken- und Lebensversicherungsunternehmen.
  • Yifei Li, nicht-geschäftsführende Direktorin, ist Präsidentin der QiBin-Stiftung und sitzt derzeit im Vorstand von BlackRock China (Hedgefonds) und ist ein Global Trustee der Rockefeller-Stiftung.
  • Diese Kontrolle über Fortescue sowie die umfangreichen Aktivitäten und Treffen des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair und des Blair-Instituts in mehreren afrikanischen Ländern verdeutlichen die imperialistischen Interessen der anglo-amerikanischen Oligarchie und ihrer finanziellen Tentakel, denen sich afrikanische Führer ausgesetzt sehen, die es wagen, die wirklichen Interessen ihrer Bevölkerung zu verteidigen. Auf einer Bloomberg-Konferenz in Marokko Anfang 2023 sagte Forrest zu „Grand Inga“: „Wir haben die [geplante Strom-]Erzeugung gedrosselt [halbiert – Anm. d. Red.], um sicherzustellen, daß die Umwelt vollständig geschützt ist.“ Noch schlimmer ist, daß ein erheblicher Teil der Energieproduktion des Projekts zukünftig in die Herstellung von „grünem“ Wasserstoff für den Export fließen solle, so daß nur 12 Gigawatt für die Afrikaner selbst übrig blieben. Möglicherweise als Folge dieser und anderer Komplikationen ist das GIWK in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Anfang Juli 2023 trafen sich jedoch die Präsidenten Südafrikas und Kongos bekannten sich erneut zum GIWK. Es soll eine neue Kommission eingerichtet werden, die sich mit den nächsten erforderlichen Schritten befasst. Auf der Pressekonferenz im Anschluß an das Treffen rückte Félix Tshisekedi, der Präsident der DRK, auch deutlich von Fortescue ab, indem er sagte, daß Forrest nicht die Bedingungen erfüllt habe, die erwartet wurden. Stattdessen bestand er darauf, daß mehr internationale Partner, vor allem afrikanische, einbezogen werden sollten. Nach Darstellung Tshisekedis habe auch die Weltbank erneut Interesse an dem Projekt bekundet, ebenso der chinesische Präsident Xi Jinping in einem Gespräch, das beide vor kurzem führten.

    Ein Blick in die Zukunft

    Immer wieder hat es gegen das GIWK die üblichen kurzsichtigen Proteste über „Umweltschäden“, „Vertreibung vieler Menschen“ oder „zu teuer“ gegeben, die seinen Fortschritt behinderten. Derartige Argumente sind jedoch häufig dem Bau großer Staudämme oder Wasserkraftprojekte vorausgegangen, wobei die behaupteten „negativen Auswirkungen“ nur selten in der von den Protestierenden befürchteten Form eingetreten sind. Mit der verstärkten Unterstützung durch den BRICS-Gipfel vom August 2023 in Südafrika besteht die Möglichkeit, daß das GIWK jetzt ohne weitere Verzögerungen vorankommt. Der Bedarf an Energieerzeugung ist groß: Derzeit haben nur 42 Prozent der Bevölkerung des gesamten afrikanischen Kontinents mit etwa 1,5 Milliarden Menschen Zugang zu Elektrizität. Man braucht sich nur eine Karte Afrikas anzusehen und sich vorzustellen, wie in nicht allzu ferner Zukunft das GIWK, der „Grand Ethiopian Renaissance“-Staudamm in Äthiopien, das „Transaqua“-Projekt in Zentralafrika und andere geplante Infrastrukturprojekte zusammenwirken werden, um nicht nur mächtige Flußläufe zu zähmen und Wüsten zu begrünen, sondern auch Hunderte neuer Städte zu beleuchten und das Leben der 650 Millionen jungen Afrikaner zu verbessern.

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