Ebola – eine Frage des gemeinsamen Interesses der Menschheit

Betrachtet man sich die derzeitige Weltlage, so haben wir es mit dem Zusammentreffen von drei tödlichen Gefahren zu tun.

  1. Der Terrorismus von Gruppierungen wie dem „Islamischen Staat”, der bereits zahllose Opfer unter den Kurden im Irak und in Syrien und auch an religiösen Minderheiten gefordert hat, könnte die gesamte südwestasiatische Region in Flammen setzen und einen globalen Krieg auslösen.
  2. Genauso gefährlich ist die völlig außer Kontrolle geratene Ebola-Epidemie in mehreren westafrikanischen Ländern, die sehr schnell auch auf Lateinamerika, die Vereinigten Staaten und Europa übergreifen könnte. Die offiziellen Versicherungen, eine Verbreitung von Ebola sei im sogenannten „entwickelten Sektor” unmöglich, ist gefährliche Augenwischerei, da wir aufgrund der jahrzehntelangen Sparpolitik so viele Kapazitäten im Gesundheitsbereich abgebaut haben, daß wir uns keineswegs in Sicherheit wiegen dürfen.
  3. Uns droht aufgrund der immer größeren Verschuldung und Derivatbelastung der Großbanken ein neuer Finanzkrach, der weitaus schlimmer sein wird als der Kollaps von 2008. Das ist der Motor hinter der Kriegspolitik, da sich anders das bankrotte Finanzsystem nicht aufrechterhalten läßt.

Alle diese drei Gefahren sind nicht als schicksalhafte Heimsuchung über uns gekommen, sondern sie sind alle menschengemacht und können deswegen auch gelöst werden.

Ebola – die vermeidbare Seuche

Das trifft insbesondere auf die Ebola-Epidemie zu, deren Ausbruch die fast schon gesetzmäßige Folge der systematischen Verarmung ganz Westafrikas aufgrund der Kreditvergabepolitik der Finanzwelt, allen voran des Internationalen Währungsfonds, ist. Die genaue Untersuchung dieser Gesetzmäßigkeit, wonach eine Senkung des Lebensstandards ganzer Länder zu einer Schwächung des Immunsystems der Bevölkerung und der Gefahr des Ausbruchs neuer und alter Seuchen führt, bildete bereits die Grundlage der wissenschaftlichen Konzepte, die zur Gründung der Fusion Energy Foundation (FEF) in den USA und später des Fusionsenergie- Forums in Deutschland geführt hat. Vor genau 40 Jahren hatte Lyndon LaRouche eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, sich mit der Gefahr globaler Pandemien zu befassen. Die Ergebnisse dieser Studie wurden dann im Dezember 1974 auf einer Konferenz in New York City präsentiert, auf der die Gründung der Fusion Energy Foundation beschlossen wurde.

Wir warnten damals davor, daß wegen der rücksichtslosen Wirtschaftspolitik, die insbesondere Afrika aufgezwungen wurde, der Ausbruch neuer Seuchen drohe, die dann nicht auf Afrika beschränkt bleiben, sondern sich weltweit ausbreiten würden. Viele in Machtpositionen, die diese Wirtschaftspolitik hätten ändern können, kannten diese Einschätzung LaRouches, und viele stimmten ihr sogar zu. Dennoch wurde die menschenfeindliche Politik nicht geändert, sondern man hielt an der Entvölkerungsstrategie des Britischen Empire fest.
Hinter dieser Strategie steht die abwegige Idee des „Nullwachstums” bzw. der „Grenzen des Wachstums”, auf der die oligarchischen Kreise um Prinz Philip und des Club of Rome Anfang der 70er Jahre die grüne „Umweltbewegung” aufbauten. Nach dieser Vorstellung gäbe es ein „natürliches Gleichgewicht” zwischen Mensch und Umwelt, auf das die weltweite Ökologie zurückgeführt werden müßte. Wir verstanden uns von Anfang an als die Hauptopposition zu dieser auf Völkermord hinauslaufenden Ideologie. In der Studie von 1974 über den „biologischen Holocaust” beschrieben wir die Konsequenzen, die dieses Denken auf das Überleben der Menschheit haben würde:

„Es gibt keine solche [Gleichgewichts-]Entwicklung der Ökologie, es gibt nur evolutionäre oder degenerative Prozesse. Es gibt keinen Punkt des Gleichgewichts zwischen beiden. Daher führt die tatsächliche Realisierung und Praxis der Nullwachstums-Ideen zu einem ökologischen Holocaust, der jetzt beginnt. Und unsere Aufgabe ist es, ihn zu stoppen.”

Wenn man den Gesamtprozeß des ökologischen Zusammenbruchs verstehen wolle, so hieß es in der Studie weiter, sei es entscheidend, diesen als einen Prozeß der Ökologie und nicht der Individuen zu betrachten:

„Die Geschichte der Epidemien zeigt, daß epidemische Krankheiten nur dann auftreten, wenn es ein ,schwaches Glied’ in der menschlichen Gattung als ganzer gibt. Krankheiten treffen das schwächste, am wenigsten entwickelte Gebiet, wenn dieses Gebiet von Regionen mit allgemein niedriger Widerstandskraft umgeben ist, auch wenn diese Widerstandskraft in diesen umgebenden Regionen noch etwas höher ist als in dem ,schwächsten Glied’. Daher entwickeln sich neue Krankheiten in den Gebieten mit dem niedrigsten Lebensstandard, und breiten sich dann von dort aus. So war beispielsweise die Cholera zu Beginn des 19. Jahrhunderts weltweit unbekannt. Aber als der britische Raj um 1816 den Lebensstandard in Indien absenkte, begann eine Pandemie, die sich von Indien aus über die ganze übrige Welt ausbreitete.”

Diese Voraussage aus den 70er Jahren bekam ihre erste tragische Bestätigung durch den Ausbruch von HIV/AIDS Anfang der 80er Jahre, eine neue, tödliche Krankheit, die sich schnell weltweit ausbreitete und bis heute nicht unter Kontrolle ist.

Es ist keineswegs so, daß nicht auch offizielle Stellen vor den Folgen eines massiven Abbaus des Gesundheitswesen gewarnt hätten. 2008 verfaßte die amerikanischen Seuchenbekämpfungsbehörde CDC ein Memorandum für den neuen Präsidenten Obama, worin es hieß, daß die von der neuen Regierung geplanten Budgetkürzungen zu einer Situation führen könnten, in der Krankheiten wie Tollwut, Hepatitis A und Ebola zu einer tödlichen Gefahr werden. Diese Warnung wurde jedoch in den Wind geschlagen, und die damaligen drakonischen Einsparungen im amerikanischen Gesundheitswesen hatten zur Folge, daß die Vereinigten Staaten heute in keiner Weise auf das mögliche Übergreifen von Ebola vorbereitet sind. Das gleiche gilt auch für weite Teile Europas, wo durch das Spardiktat der EU-Troika das Gesundheitswesen in Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal fast vollständig abgebaut wurde.

Heute, wo auch in den USA und Westeuropa Ebola- Fälle behandelt werden müssen, springt die Gefahr uns allen ins Auge. Unter den jetzigen Bedingungen ist kein Ort auf der Welt vor der Ausbreitung dieser oder anderen tödlichen Infektionskrankheiten sicher. Nimmt man noch die ständigen Kriege hinzu, so ist die Weltbevölkerung tatsächlich auf dem Wege in ein „neuen finsteres Zeitalter”, das so ungeheuerlich werden könnte wie bei der Pest im 14. Jahrhundert.

Die Uhr läuft. In Afrika ist die Lage schon außer Kontrolle, und die Behauptung, wir im Westen seien sicher, wurde faktisch schon widerlegt. Wir müssen dazu beitragen, daß sich die Panik, die ganz schnell in der Bevölkerung um sich greifen kann, in die Erkenntnis umwandelt, daß die Menschheit ihren Kurs ändern muß und wir eine internationale Zusammenarbeit brauchen, in der alle Länder ihre Ressourcen mobilisieren, um die tödliche Gefahr zu bannen.

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