Erneut Gravitationswellen nachgewiesen

Nach der ersten Entdeckung von Gravitationswellen mit den Interferometerarmen in Hanford und Livingston in den USA im September 2015 ist nun die Messung eines weiteren Signals zweier verschmelzender Schwarzer Löcher gelungen. Dank einer Aufrüstung des Gravitationswellendetektors LIGO fingen die Forscher dieses Mal im Dezember 2015 ein zwar deutlich schwächeres Signal auf, das aber mit einer sogenannten Matched-Filter-Suche eindeutig als zweite Messung von Raum-Zeit-Schwingungen nachgewiesen wurde.

LIGO steht für „Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory“, die Bezeichnung für zwei Interferometer mit kilometerlangen, jeweils rechtwinklig aufeinandertreffenden Armen, in denen Spiegel zwei Laserstrahlen immer wieder hin und her reflektieren.

„Mit dieser zweiten Beobachtung sind wir auf dem Weg zur echten Gravitationswellenastronomie. Wir können nun anfangen, eine Vielzahl von Quellen auf der unbekannten dunklen Seite des Universums zu erforschen”, sagte Karsten Danzmann, Direktor am Albert-Einstein-Institut in Hannover und Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz-Universität Hannover, die ebenfalls an der Entdekkung beteiligt waren. Und Bruce Allen, Geschäftsführender Direktor des MPI für Gravitationsphysik in Hannover, sagte: „Ich bin absolut zuversichtlich, daß wir in den nächsten paar Jahren Dutzende von ähnlichen Verschmelzungen Schwarzer Löcher beobachten und dadurch viel über das Universum erfahren werden.”

Es gibt bereits Pläne, die Verteilung Schwarzer Löcher im All zu kartieren, wofür auch bald ein Interferometer ähnlicher Bauart namens Virgo bei Pisa beitragen wird. Virgo ist ein europäisches Projekt und wird Teil eines wachsenden Netzwerks von Gravitationswellendetektoren sein, um den Ursprung von Raumzeit-Schwingungen auch im elektromagnetischen Spektrum nachzuweisen.

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