Die endgültige Genehmigung des seit langem geplanten Brückenprojekts über die Messinastraße durch die italienische Regierung am 6. August 2025 hat eine Welle der Freude und Begeisterung unter italienischen Patrioten ausgelöst und transatlantische Eliten in Aufruhr versetzt. Die Messina-Brücke, die Sizilien mit Kalabrien auf dem Festland verbinden soll, ist ein wichtiger Bestandteil des „Nord-Süd-Korridors 5“ des Transeuropäischen Netzes. Dieser soll Europa näher an den afrikanischen Kontinent heranführen, um die gegenseitige Entwicklung zu fördern.
Die Brücke über die Straße von Messina wird die sizilianische Hauptstadt Palermo und die sizilianischen Häfen mit dem italienischen Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitsbahnnetz verbinden (250 km/h für Passagiere, 120 km/h für Güter). Siziliens Hauptstadt Palermo ist dann von Berlin aus in acht Stunden zu erreichen, von dort ist Tunesien nur noch 40 Flugminuten entfernt. Ihre Bedeutung wurde im „Programm für ein Wirtschaftswunder in Südeuropa, der Mittelmeerregion und Afrika“ hervorgehoben, das 2012 von EIR und der Bürgerrechtsbewegung Solidarität veröffentlicht wurde. Darin wurden auch andere Ideen für eine Verbindung zwischen Tunesien und Sizilien über eine Brücke oder einen Tunnel beschrieben (siehe auch den nachfolgenden Vortrag von Prof. Siveiro).

Die Messina-Brücke wird eine 3,3 Kilometer lange Einfeld-Hängebrücke sein und damit die längste der Welt (derzeit ist die Çanakkale-Brücke über die Dardanellen in der Türkei mit 2020 Metern die längste Hängebrücke). Ihre Pylone werden 400 Meter hoch sein, so hoch wie das Empire State Building. Sie wird Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und Erdbeben der Stärke 7,1 auf der Richterskala standhalten können.
Für ihren Bau mussten mehrere technische Herausforderungen bewältigt werden. Giuseppe Gelardi, Präsident der Lega Salvini Calabria Group, verglich sie mit Brunelleschis Kuppel in Florenz. „Viele sagten, es sei unmöglich“, erklärte er der Nachrichtenagentur StrettoWeb, „genauso wie im 15. Jahrhundert behauptet wurde, die Kuppel von Santa Maria del Fiore könne nicht gebaut werden. Doch Filippo Brunelleschi hat sie gebaut und damit die Geschichte der Architektur für immer verändert. Genauso tritt heute die Brücke über die Meerenge, die lange verspottet und abgelehnt wurde, endlich in die Umsetzungsphase ein.“
Ein Video von Webuild, dem italienischen Brückenbauer des Interlink-Konsortiums, das für den Brückenbau beauftragt wurde, zeigt die technischen Herausforderungen dieser dann längsten Hängebrücke der Welt.. Aufgrund ihrer Funktion im Hinblick auf die Integration Europas und Afrikas wurden die Brückenbaupläne von den transatlantischen Eliten und ihren grünen Mitläufern von Angang an gehasst und bekämpft. Dadurch gelang es, den Bau jahrzehntelang zu sabotieren und zu verzögern. Jetzt machen sie sich nicht einmal mehr die Mühe, ihre Frustration zu verbergen, auch wenn dies mehr als lächerlich ist.
Robin Brooks, Senior Fellow der Brookings Institution, schrieb auf X: „Italiens Brücke nach Sizilien ist ein Geschenk an Putin, denn sie trägt nichts dazu bei, Europa wirklich vor russischer Aggression zu schützen, während sie knappe finanzielle Mittel – von denen Italien ohnehin wenig hat – von dem abzieht, was Europa wirklich schützen würde.“ Robin Brooks ist Senior Fellow im Programm für Weltwirtschaft und Entwicklung des Brookings-Instituts. Vor seiner Tätigkeit bei Brookings war er Geschäftsführer und Chefökonom am Institute of International Finance (IIF) und davor Chef-Devisenstratege bei Goldman Sachs in New York.
Messina-Brücke: Motor für die Entwicklung Süditaliens
In Italien gewinnt das Projekt zur Verwirklichung der Messina-Brücke an Fahrt und hat eine enorme Bedeutung für die infrastrukturelle und wirtschaftliche Entwicklung Süditaliens und eigentlich für ganz Europa. Eine parteiübergreifende Parlamentariergruppe aus Mitgliedern der Lega, Forza Italia und Italia Viva setzt sich seit langem für die Verwirklichung des Brückenprojekts ein und weist auf die entscheidende Rolle hin, die dieses Projekt für die Ankurbelung der wirtschaftlichen Entwicklung von Süditalien haben wird. In einer Erklärung beschreibt sich die Initiative als „eine parlamentarische interfraktionelle Gruppe, die sich aus mehreren Komponenten der nationalen Politik zusammensetzt und für das Projekt „Brücke über die Meerenge“ einsetzt; ein Bündnis, das die infrastrukturelle Entwicklung Italiens, ausgehend vom Mezzogiorno, zum Ziel hat und die sozioökonomischen Potentiale ausdrücken soll, indem das Paradigma der Unterentwicklung umgekehrt wird.“

Webuild, der größte Baukonzern Italiens und Auftragnehmer für das Brückenprojekt, hat u. a. schon den Renaissance-Staudamm in Äthiopien und den zweiten Panamakanal mitgebaut, sowie letztes Jahr – in weniger als zwölf Monaten – die neue Autobahnbrücke in Genua. Die hiesige Brücke wird 118.000 Arbeitsplätze schaffen und „den Welthandel, der sich im Mittelmeerraum ballt, nach Italien ziehen“, so der Konzern. Sie werde „Süditalien zum logistischen Knotenpunkt der EU machen und die Kompetenzen der beteiligten italienischen Unternehmen fördern“. Für den Bau werden 1,5 Millionen Tonnen Beton und 376.000 Tonnen Stahl benötigt. Über die Brücke würden 60.000 Züge und 6 Millionen Kraftwagen pro Jahr verkehren.
